Verschiedene Arten der Verluste


Nicht immer muss eine Trauer im Zusammenhang mit einer verstorbenen Person stehen. Eine Trauer kann sich auch im normalen Alltag zeigen. Aber sie zeigt sich immer in Verbindung mit einem Verlust wie z.B. der Verlust einer Arbeitsstelle, der eigenen Gesundheit, des Selbstwertgefühls, der Partnerschaft,… Jeder dieser Verluste kann bewusst oder unbewusst einen Trauerprozess auslösen. Zu allen Menschen, Tieren, Gegenständen oder Tätigkeiten, zu welchen man einen Bezug und/oder Bindung geschaffen hat, kann eine Leere / ein Verlust entstehen, wenn diese/dieser auf einmal weg fällt.

Bei gefühlten Kleinigkeiten kann dieses «Wegfallen» eine kurze Enttäuschung, Traurigkeit oder sogar Wut auslösen, nach ein paar Minuten, Stunden oder Tagen pendeln sich diese Emotionen wieder ein. Eine Akzeptanz, evtl. Konsequenz oder Ersatz für das Weggefallene wird gefunden. 

Wenn die Gefühle jedoch tiefer sitzen und eine starke, emotionale Bindung besteht – egal ob zu einem Menschen, einem Tier, dem Beruf, dem Hobby oder anderem Lebensinhalt – so ist der Verlust sehr schmerzhaft und schwierig zu ertragen. Hinzu kommt eine Flut von Emotionen wie Angst, Scham, Wut, Ohnmacht,… Der Verarbeitungsprozess ist weitaus anspruchsvoller und braucht vor allem eines: Zeit.

Jeder Mensch empfindet anders bei Verlust. Deshalb ist es so unheimlich wichtig, herauszuspüren, was jeder Einzelne braucht, was er gerade fühlt, was ihm gut tut und wie er mit dem Schmerz umgehen kann. Es gibt kein «richtiges» oder «falsches» trauern – das ist für viele beruhigend zu wissen…


«Das Leben ist ein Fluss. Wenn du es näher betrachtest,
dann wirst du sehen, dass sich alles in jedem Augenblick ändert.»

Drukpa Rinpoche